Mückenschutz – Alles was Sie wissen müssen

Eine laue Sommernacht, Sie sitzen leicht bekleidet bei Kerzenlicht auf der Terrasse bei einem Kaltgetränk – und dann ist es passiert: eine kreisrunde, rote Stelle auf dem Arm. Plötzlich beginnt sie auch noch fürchterlich zu jucken. Da hat wohl eine Mücke zugestochen. Das ist weniger gefährlich als vielmehr lästig. Allerdings kommt das gerade im Sommer häufiger vor. Komplett zu vermeiden ist es zwar nicht, aber man kann sich entsprechend schützen.

Zum einen ist es sinnvoll, sich von Gebieten fernzuhalten, in dem sich viele Mücken aufhalten. Dazu zählen Seen, Teiche, aber vor allem auch Sümpfe und Gewässer, die sich in feuchten Graslandschaften befinden. Darüber hinaus kann man aber auch mit der richtigen Kleidung sowie speziellen Mückensprays und anderen Maßnahmen vorbeugen. Wir erklären, was hilft.

Was hilft gegen Mückenstiche?

Hat die Mücke zugestochen und die Stelle auf der Haut schwillt an, ist es wichtig, schnell zu reagieren. Im ersten Schritt sollten Sie die Stelle kühlen, um den Juckreiz zu stillen. Dafür eignet sich beispielsweise ein Kühlpads aus der Tiefkühltruhe oder alternativ auch Eiswürfel. Aber Achtung: Nicht direkt auf die Hautstelle legen, sondern vorher in ein Baumwolltuch einwickeln.

Auch wenn es schwerfällt, versuchen Sie so wenig wie möglich zu kratzen. Starkes Kratzen kann die Hautoberfläche verletzen, so dass Bakterien oder andere entzündliche Erreger eindringen und eine Infektion auslösen könnten.

Um sich weitere Blutsauger vom Leib zu halten, kann ein Anti-Mückenspray helfen. In den meisten chemischen Sprays oder Cremes, die auf die Haut aufgetragen werden, ist der Wirkstoff DEET oder Icaridin enthalten.

DEET (Diethyltoluamid) wurde ursprünglich einmal für US-Soldaten zur Mückenabwehr entwickelt und ist quasi ein Insektenschutzmittel. Zum genauen Wirkmechanismus ist noch nicht so viel bekannt, allerdings haben Forscher in einer in der Fachzeitschrift BioMed Central Biology veröffentlichten Studie herausgefunden, dass DEET das zentrale Nervensystem der Insekten angreift. Es ist also mit einem Nervengift gleichzusetzen. Für Menschen ist es nicht schädlich, kann aber unter Umständen in wenigen Fällen Hautreizungen hervorrufen. Es ist vor allem in Sprays enthalten, die vor Mücken in tropischen Gebieten schützen sollen, wie etwa AntiBrumm Forte und AntiBrumm Tropical.

Icaridin (Picaridin) lässt sich ebenfalls in vielen Anti-Mückensprays, wie zum Beispiel Autan finden. Auf die Haut aufgetragen, bildet es dort einen unsichtbaren Schutzfilm, dessen Duft Insekten vom Stechen abhält. Zudem neutralisiert es Schweißgeruch und vermeidet ein Anlocken der Blutsauger. Icaridin hat den Vorteil, dass es sehr gut verträglich ist. Der Wirkstoff eignet sich daher auch für schwangere Frauen, während vom Gebrauch mit DEET-haltigen Mitteln in der Schwangerschaft eher abzuraten ist. Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie auf eine niedrige Dosierung von unter 20 Prozent achten und das Mückenabwehrmittel nicht direkt auf die Bauchgegend sprühen. Sind Sie unsicher, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

Es gibt im Handel auch sogenannte Anti-Mücken-Armbänder, die spezielle Düfte und ätherische Öle freisetzen, um Mücken fernzuhalten. Laut Stiftung Warentest sind diese aber weitestgehend wirkungslos.

Welche Mückenmittel eignen sich für Kinder?

Da die Haut von Kindern sehr empfindlich ist, können Mückenschutzmittel mit den Wirkstoffen DEET und Icaridin eher schaden als helfen. Es gibt allerdings Sprays von einigen Herstellern, die extra auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt sind, wie z. B. AntiBrumm Kids.

Wer aber auf Nummer Sicher gehen möchte oder etwas für die Anwendung bei Kleinkindern sucht, sollte Anti-Mücken-Mittel mit IR 3535 (auch EBAAP) in Betracht ziehen. Er besitzt eine geringere Konzentration als andere Wirkstoffe und kann bei Kindern ab 2 Jahren bereits angewendet werden – in einer geringen Konzentration möglicherweise auch schon bei Einjährigen. Befragen Sie hierzu jedoch vorher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

Zudem gibt es extra für Kinder Mückenpflaster mit lustigen Motiven, die mit ätherischen Ölen Mücken vertreiben sollen oder, falls das Kind bereits einen Mückenstich davongetragen hat, Juckreiz und Schwellung lindern.

Mückenabwehr auf natürlichem Weg

Wenn Sie der Umwelt zuliebe nicht zur Chemie-Keule greifen wollen, bieten sich Sprays oder Lotionen mit pflanzlichen Wirkstoffen an. Kräuter wie Eukalyptus, Minze, Thymian oder auch Lavendel mögen Mücken nicht. Wenn Sie diese in Töpfen auf der Fensterbank platzieren, bleiben die Mücken auch bei geöffnetem Fenster draußen. Raumdüfte oder Duftkerzen mit entsprechenden Duftrichtungen können einen ähnlichen Effekt haben.

Ätherische Öle mit Aromen wie beispielweise Nelke, Zimt oder Zitronengras können Sie auch auf die Haut auftragen. Aber tragen Sie das Öl lieber zunächst auf eine kleine Haustelle auf, um die Verträglichkeit zu testen.

So können Sie Mückenstichen vorbeugen

Da Mücken unter anderem vom Schweißgeruch der Menschen angezogen werden, ist es sinnvoll, gerade im Sommer auf eine ausreichende Hygiene zu achten, regelmäßig zu duschen und frische, saubere Kleidung zu tragen.

Bevorzugen Sie dabei helle Kleidungsstücke, da die Blutsauger sie nicht so gut erkennen können. Zudem sollten Sie auf lange Bekleidung, wie Hemden, Pullover, Hosen und Socken, setzen, damit so wenig Haut wie möglich frei bleibt.

In der Wohnung können engmaschige Insektenschutzgitter, etwa aus Fiberglasgewebe, oder Moskitonetze vor den Fenstern, dabei helfen, Mücken abzuwehren. Auf diese Weise gelangen sie gar nicht erst ins Schlafzimmer oder andere Räume.

Warum stechen Mücken?

Normalerweise sind Mücken Pflanzenesser und ernähren sich von süßlichem Nektar aus Blüten. Allerdings benötigen weibliche Mücken auch Proteine als Nahrungsquelle für ihre heranreifenden Eier. Blut von Menschen ist deshalb ideal, weil es sehr eiweißreich ist. Dafür bohren die Mückenweibchen ihren Rüssel in die menschliche Haut und saugen das Blut aus den Blutgefäßen – so lange, bis sie satt sind. Männliche Mücken stechen nicht, da sie keine Eier legen.

Was lockt Mücken an?

Solange wir atmen, werden Mücken leicht auf uns aufmerksam, denn das CO2 (Kohlenstoffdioxid), das wir dabei ausstoßen, wirkt wie ein Lockstoff. Je mehr davon ausgeatmet wird, desto anziehender wirkt das auf die Insekten. Doch auch Schweißgeruch bzw. die daraus bestehenden Stoffe Harnsäure oder Milchsäure fungieren als Lockmittel.

Mücken bevorzugen zudem dunkle Kleidung, da sie diese besser erkennen können als helle Kleidung. Zudem fallen sie darauf weniger auf, was ihre Überlebenschancen erhöht. Doch auch eine hohe Körpertemperatur aufgrund von vermehrter Bewegung und Sport kann Mücken reizen.

Wie entsteht ein Mückenstich?

Beim Einstich wird die Haut rund um den Stich zunächst durch den Speichel betäubt, weshalb wir es häufig erstmal nicht merken, wenn uns eine Mücke plagt. Gleichseitig kommt eine blutgerinnende Substanz zum Einsatz, die dafür sorgt, dass die Wunde offenbleibt und die Mücke weitertrinken kann. Erst nachdem sie aufgehört hat und die Betäubung wieder nachlässt, kommt es zu einer Hautreaktion in Form einer Schwellung, Rötung und Juckreiz. Dabei fallen die Symptome individuell unterschiedlich aus.

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