PMS: Ein Thema für viele Frauen

Wohl kaum eine Frau findet Regelblutungen eine Bereicherung für ihren Alltag. Einige leiden jedoch stärker als andere, und das schon im Vorfeld der Menstruation: Laut einer Veröffentlichung vom Bundesministerium für Gesundheit haben zwanzig bis vierzig Prozent der Frauen das Prämenstruelle Syndrom (PMS). Unter diesem Sammelbegriff werden 150 Symptome zusammengefasst, die zwischen Eisprung und Beginn der Regelblutung auftreten können. Bei einer kleinen Gruppe sind die Symptome so schwer, dass man nicht mehr von PMS spricht, sondern von PMDS, was „prämenstruelle dysphorische Störung“ bedeutet. Unter ihr leiden drei bis acht Prozent der Frauen. PMS tritt häufiger in der Lebensphase ab 30 auf als in jüngeren Jahren. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Mit den Wechseljahren endet das PMS.

Ursachen und Risikofaktoren für PMS

Ursachen und Risikofaktoren für PMS

Es ist noch nicht abschließend geklärt, warum einige Frauen stark, andere gar nicht unter PMS leiden. Als gesichert gilt aber, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. An erster Stelle sind die Hormone zu nennen, die während des gesamten Zyklus‘ Schwankungen unterliegen. Das ausgewogene Verhältnis der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron ändert sich mit dem Eisprung und gerät außer Balance. Auch auf eine genetische Veranlagung können die Beschwerden zurückzuführen sein.

Zusätzlich haben Lebenswandel und Ernährung einen Einfluss auf Symptome des PMS. Hektik, Stress und seelische Belastungen können dazu führen, dass Frauen sich in der zweiten Zyklushälfte besonders niedergedrückt fühlen oder auch verstärkt körperliche Symptome haben. Alkohol und Zigaretten verstärken die Beschwerden. Auch salziges Essen und Schokolade können Schübe bewirken.

Bei Menstruationsbeschwerden

Symptome: das Prämenstruelle Syndrom erkennen

Die Symptome, mit denen sich das PMS zeigt, sind sehr vielfältig: Rund 150 unterschiedliche Beschwerden wurden dazu erfasst. Einteilen lassen sie sich in psychische und physische Beschwerden. Die psychischen Beschwerden spielen sich auf der emotionalen Ebene und im Umgang mit anderen Menschen ab, weswegen PMS früher als Launenhaftigkeit heruntergespielt wurde. Das tut den Betroffenen aber unrecht, da ihre Beschwerden real sind. Die physischen, also körperlichen Beschwerden betreffen ein sehr breites Spektrum.

Häufige körperliche Symptome von PMS

Das Prämenstruelle Syndrom kann sehr unterschiedliche Probleme verursachen, wobei diese meist nicht alle zugleich auftreten.

Schmerzen

Klassische Kopfschmerzen, Migräne, Unterleibsschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen können zum Krankheitsbild gehören.

Ödeme

Ödeme sind Wassereinlagerungen im Gewebe. Sie können im Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus auftreten und sind aus zwei Gründen belastend: Zum einen entsteht Druck auf das Gewebe, der wiederum Schmerzen verursachen kann, zum anderen fühlen sich viele Frauen mit Wassereinlagerungen aus optischen Gründen nicht wohl.

Hautunreinheiten
Spannungsgefühl in den Brüsten
Heißhungerattacken
Gewichtszunahme
Müdigkeit
Blähungen und Bauchschmerzen

Typische psychische Anzeichen von PMS

Bei vielen Betroffenen bleibt auch die Psyche nicht verschont. So äußert sich das PMS:

  • depressive Verstimmungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Reizbarkeit
  • Schlafprobleme
  • Müdigkeit
  • verändertes Essverhalten/Bedürfnis nach bestimmten Lebensmitteln
  • Konzentrationsprobleme
  • Stressempfindlichkeit

Es ist wichtig, beim Vorliegen mehrerer der genannten Symptome in einer gynäkologischen Praxis klären zu lassen, ob es sich um einen Fall von PMS handelt oder ob den Beschwerden eine andere Erkrankung zugrunde liegt. So können beispielsweise Schilddrüsenerkrankungen oder Reizdarm ähnliche Symptome hervorrufen, bedürfen aber einer anderen Behandlung.

PMS diagnostizieren: ein Tagebuch hilft

Wenn Beschwerden regelmäßig im zeitlichen Zusammenhang mit der Periode auftreten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um das prämenstruelle Syndrom handelt. Präzise kann das ein Arzt oder eine Ärztin diagnostizieren. Als Patientin können Sie dafür gezielt Vorarbeit leisten – und zwar mit einem PMS-Tagebuch. Keine Sorge: Es geht nicht darum, täglich in wortreichen Schilderungen zu beschreiben, wie Sie Ihren Tag erlebt haben, sondern um ein Vermerken von Beschwerden. Das PMS-Tagebuch ist eine Checkliste, in der für den ganzen Monat abgehakt werden kann, welche Beschwerden aufgetreten sind. Dafür können Sie auch einen Vordruck nutzen, den das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) online zur Verfügung stellt:

PMS diagnostizieren: ein Tagebuch hilft

Tipps zur Selbsthilfe: So können Sie sich gegen starke PMS-Beschwerden wappnen:

Bewegen Sie sich

Ausdauersport wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren in moderatem Umfang hat einen positiven Einfluss auf die Psyche, lockert die Muskeln und trägt sowohl zur Fitness als auch zur Entspannung bei. Heißhungerattacken kann Bewegung vorbeugen.

Ernähren Sie sich gesund und nicht zu salzig

Salz und Schokolade können das Auftreten von PMS-Beschwerden begünstigen. Wer eine Veranlagung zu PMS hat, tut sich einen Gefallen, in den Tagen vor der Menstruation auf salzige Speisen und Schokolade zu verzichten.

Verzichten Sie auf Genussmittel

Alkohol und Zigaretten wirken in vielfältiger Weise negativ auf Körper und Psyche ein. So auch im Zusammenhang mit PMS! Milder Tee ist dann eher das Abendgetränkt der Wahl.

Pflanzliche / homöopathische Unterstützung bei PMS

PMS behandeln und Beschwerden lindern

Da das Prämenstruelle Syndrom über Jahre hinweg monatlich auftreten kann, sollte man mit medikamentöser Behandlung vorsichtig sein und zunächst auf die genannten konventionellen Hausmittel setzen. Wenn sie nicht ausreichen, um die Beschwerden zu lindern, gibt es verschiedene medizinische Ansätze.

Pflanzliche Heilmittel

Mönchspfeffer, Frauenmantel, Johanniskraut und Kamille werden traditionell angewendet, um den weiblichen Zyklus in Einklang zu bringen und die Psyche zu stabilisieren. Wissenschaftlich belegt sind diese Zusammenhänge nicht, aber die Anwendung stützt sich auf überlieferte Erfahrungen, mit der viele Generationen von Frauen behandelt wurden. Fragen Sie dazu gerne in Ihrer Apotheke vor Ort: Hier kann man Sie kompetent und umfassend beraten.

Schmerzmittel

Klassische Unterleibskrämpfe, Migräne und sonstige Schmerzen, die als Vorboten der Regel auftreten können, lassen sich gut mit konventionellen Schmerztabletten behandeln, die man idealerweise immer in der Hausapotheke hat. Aber Vorsicht: Schmerzmittel sollten aus verschiedenen Gründen ohne ärztliche Beratung nicht länger als einige Tage im Monat eingenommen werden.

Hormone

Bei einigen Frauen kann das PMS durch die Einnahme der Empfängnisverhütungspille gelindert werden. Andere Frauen reagieren jedoch auf die Pille mit stärkeren Beschwerden als sie sie zuvor hatten. Das kann nur individuell und in enger Abstimmung mit einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin ausprobiert werden, zumal die Pille verschreibungspflichtig ist.

Diuretika

Entwässerungstabletten können helfen, wenn sich Wasserablagerungen gebildet haben. Ein Übermaß an Entwässerungshilfen kann allerdings dazu führen, dass zu viel Flüssigkeit und mit ihr auch wertvolle Mineralien und Elektrolyte ausgespült werden. Der Körper kann darauf zum Beispiel mit schmerzhaften Krämpfen reagieren. Um das zu vermeiden, nehmen Sie Diuretika am besten immer nur entsprechend der ärztlichen Verordnung ein.

Das Prämenstruelle Syndrom ist unangenehm, aber keine Seltenheit. Etwa jede dritte Frau ist davon betroffen. Scheuen Sie sich nicht, das Team in Ihrer Apotheke vor Ort gezielt anzusprechen, um durch eine gezielte Behandlung der Beschwerden wieder mehr Lebensqualität und Freiheit zu gewinnen!

Quellen:
https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/gynaekologische-und-urologische-erkrankungen/praemenstruelles-syndrom-pms-nervige-tage-vor-den-tagen-2017314
https://gesund.bund.de/praemenstruelles-syndrom-pms
https://www.gesundheitsinformation.de/pdf/pms/tagebuch_pms_interaktiv_21-06-17.pdf
https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/praemenstruelles-syndrom-pms/
https://www.fitforfun.de/gesundheit/pms-der-gute-laune-killer-vor-der-periode_aid_14300.html